WING Boards
Vom iSUP zum Foilboard

Meine ersten Schritte mit dem iSUP
Da ich ursprünglich vom SUP-Sport komme, hatte ich kein spezielles Board um mit dem WING auf dem Wasser zu üben. Ich hatte einige iSUP-Boards zur Auswahl und entschied mich für das kurzes Whitewater-Board Stream 9'6'' von Makaio. Das Board schien wir wendig und vor allem stabil genug um damit meine ersten Schritte mit dem WING zu machen. Gerade am Anfang ist Stabilität wichtig, damit man sich auf den WING konzentrieren kann. Beim Board habe ich die längste Steckfinne genommen die ich hatte. Zusätzlich gibt es noch vier kleine Aussenfinnen am Board. Bei meinen ersten Versuche stand ich in der Mitte des Boards und als ich sicherer wurde habe ich mich ins hinteren drittel des Board gestellt. So konnte ich den vorderen Teil des Board aus dem Wasser heben und somit war es mir möglich das Board besser zu steuern. Um mit dem WING erste Erfahrungen zu sammeln könnt ihr jedes Board nehmen, dass ihr zur Verfügung habt. Falls das ein iSUP sein sollte empfehle ich zusätzliche Finnen in der Mitte zu platzieren. Entweder ihr kauft euch einen "Drift Stopper" den ihr zusätzlich am Board in der Mitte befestigen könnt oder ihr könnte evtl. auch ein Klebepad für eine mittlere Finne am iSUP aufkleben. Bei längeren Boards ist das auf jedenfall sinnvoll um nicht bei Wind abzutreiben. Es gibt auch einige iSUP-Modelle die schon als WindSUP verkauft werden, hier kann eine zusätzliche Finne in der Mitte angebracht werden. Ich konnte mit meinem iSUP ganz gute Erfolge erzielen und erreichte ein Geschwindigkeiten von bis zu 10km/h. Auch konnte ich leicht gegen den Wind fahren aber bedingt durch die Konstruktion des iSUP nicht besonders effektiv, da ich das Board nicht kanten konnte. Bei allen Boards ist auf jedenfall die Größe und das Volumen entscheidend, damit ihr stabil steht und euch auf den WING konzentrieren könnt.
Der Weg zum Foilen
Mit meinem iSUP habe ich die erste Zeit viel gelernt, wie man im Wind mit seinem WING vorwärts kommt. Der Vorteil von meinem stabilen iSUP war, dass ich beim Wenden den WING und das Board drehen konnte ohne ins Wasser zu fallen. Es hat für eine Zeit lang viel Spaß gemacht mit dem iSUP das mögliche an Geschwindigkeit herauszuholen aber eben nur eine Zeit lang.
Der Wasserwiderstand ist beim iSUP schon beträchtlich und auf Dauer wollte ich doch mehr. Ich habe einige Videos gesehen mit Foil-Boards und war begeistert wie schnell die ohne großen Widerstand übers Wasser schwebten. Also entschloss ich mich zum erste Mal ein Hardboard mit Foil zu kaufen. Empfehlungen gingen in Richtung nicht zu kleines Board und kleines Foil für den Anfang. Ich entschied mich für ein Foil-Board mit 140 Liter Volumen und ein Foil mit einem 2500 qcm Front Flügel (XXL).
Der Umstieg von einem iSUP mit 290 Liter Volumen zu einem 140 Liter Volumen Board war für mein Gleichgewicht am Anfang eine Herausforderung. Ich konnte grad so auf dem Board stehen. Es braucht schon eine Weile, je nach Gleichgewichtssinn, bis man auf so einem Foil-Board stehen kann. Ich habe es nach einigen Stunden geschafft mit meinem WING das Board in Bewegung zu setzen. Vom Foilen war da nichts zu sehen. Mich hat es oft ins Wasser geschmissen, vor allem sobald ich die Richtung ändern wollte. Immerhin habe ich nach einigen Sessions das Fahren mit dem Board hinbekommen. Irgendwann war ich aber an einem Punkt, an dem ich gedacht hatte, dass ich es nie schaffen würden zu foilen. Hatte mir sogar überlegt, ob ich das ganze wieder lassen soll. Aber ich habe weiter gemacht und wurde mit dem ersten Abheben aus dem Wasser belohnt auch wenn das nur für ein paar Meter war. Der Wow-Effekt war aber so riesig, dass ich diese Gefühl des Schwebens immer wieder erleben wollte.
Mit viel Übung wurden die Strecken die ich schwebte immer länger. Wichtig ist, dass die Fußstellung auf dem Board stimmt und das diese immer wieder exakt eingenommen werden sollte, damit man optimal den richtigen Schwerpunkt über dem Foil hat. Wenn ich meinen Stand zu weit verändert hatte endete das meistens im Wasser, weil ich aus dem Gleichgewicht kam. Wenn ihr sicherer werdet auf dem Board ist es möglich während der Fahrt den Standpunkt zu korrigieren. Tipp: Merkt euch sobald ihr in Fahrt kommt, wo eure Füße stehen müssen.
Ich fahre momentan noch ohne Fußschlaufen, da ich bei Stürzen nicht am Board hängen bleiben will. Fußschlaufen können aber Hilfreich sein, wenn man Springen, Pumpen oder seine Standposition fixieren will. D. h. es muss jeder selber entscheiden was für ihn das richtige ist.
Ich würde immer auch empfehlen einen Helm und eine Prallschutzweste anzuziehen. Auf ein Foil zu fallen ist nicht cool. Der Helm hat mich schon vor einigen Kopfstöße des Foils bewahrt. Nicht weil ich auf das Foil gefallen bin, sondern weil ich mein Board mit Foil nach oben auf dem Wasser geschoben habe und durch die Wellenbewegungen das Foil an meinen Helm gestoßen ist.


Aufbau eines Foils
Das Foil besteht aus mehrere Teilen. Am Board wir die Mastplatte (Pedestal oder Top Plate) angebracht. Daran wird der Mast verschraubt und am unteren Ende wiederum die Fuselage an der die Flügel angebracht werden. Der Front Wing und Rear Wing gibt es in verschiedenen Größen. Um so größer der Front Flügel um so leichter der Auftrieb und die Stabilität. Der Rear Wing dient zur Stabilisierung. Mit flacheren Flügel können höhere Geschwindigkeit gefahren werden. Falls einem das viele schrauben am Mast auf Dauer zu aufwendig ist, kann man auch einen Carbonmast aus einem Stück kaufen. Hierbei wird nur der Mastfuß angeschraubt und die Flügel montiert. Ich lasse aus Bequemlichkeit meinen Alumast auch an der Mastplatte und Fuselage angeschraubt. Man muss dann aber bedenken, dass ein Masttausch durch verrostete Schrauben evtl. nicht mehr möglich ist. Es gibt auf dem Markt sehr viele Foils mit verschiedenen Formen und Eigenschaften. Auch hier kann ich nur für den Anfang große Flügel für die Stabilität empfehlen.
Die richtige Boardgröße und Boardvolumen
Als Anfänger ist es von Vorteil mit einem größeren und voluminöseren Board anzufangen. Mein großes Board hat eine Länge von 205,7 cm (6'9''), eine Breite von 78,7 (31'') und ein Volumen 140 Liter. Ich habe mir noch ein sehr kurzes Board gekauft mit eine Länge von 157,5 cm (5'2''), eine Breite von 78,7 cm (31'') und ein Volumen von 120 Liter. Somit habe ich zwei Boardgrößen die Unterschiedlich nicht sein könnten. Bei meinem großen Board ist es mir möglich vom knien aufzustehen und die Balance zu halten. Auch bei Wenden kann ich ganz gut auf dem Board meine Fußstellung ändern ohne das Board zu kentern. Bei meinem kleinen Board sieht das schon ganz anders aus. Hier ist es mir nur möglich mich auf das Board zu ziehen und im knien ein stabile Mitte zu finden. Ist man zu weit hinten, vorne oder seitlich fängt sich das Board schon an zu drehen und man mach Bekanntschaft mit seinem Foil. Bei diesem Board ist die Devise nur schnell raus aus dem Wasser und zum foilen kommen. Hier ist die Zugkraft vom WING entscheidend. Man muss im knien mit dem WING fahrt aufnehmen und sich bei ausreichender Geschwindigkeit mit der Kraft des Windes hinzustellen und am besten danach zum foilen abzuheben.
Die Umstellung vom großen auf das kleinere Board hat mich wieder einige Übungszeit gekostet bis ich damit klar kam. Ich höre immer wieder das viele, wie bei den Fortgeschrittenen gesehen, ein sehr kleines Board für den Anfang kaufen. Hierbei kann die Frustration schnell steigen, falls damit nicht schnell Erfolge erzielt werden.


Die Mastlänge vom Board zum Foil
Ich habe am Anfang mit einem 40cm Mast angefangen um die Fallhöhe zu reduzieren. So konnte ich immer wieder mit dem Board auf dem Wasser aufsetzen, falls ich mal wieder falsch auf dem Board stand und zu kippen drohte. Es ist nicht so leicht zum foilen zu kommen, da es sobald man aus dem Wasser kommt sehr wacklig werden kann mit der Board-Balance. Ein falscher Schritt bringt das Board zum abstürzen. Nach viel üben und immer besserer Standkontrolle der Füße schaffte ich es immer weitere Strecken zu foilen. Der 40cm Mast wurde aber schnell zu kurz, da man mit so einer geringen Höhe nicht sehr variabel beim Foilen ist. Das Problem dabei, sobald das Foil das Wasser verlässt und kein Kontakt mehr zum Wasser besteht ist ein Absturz des Board unausweichlich. Ich bin dann von einer 60 cm bald auf eine 80 cm Mastlänge umgestiegen. Mit 80 cm bin ich momentan sehr zufrieden, da man hier genug Spielraum zur Wasserlinie hat und nicht mehr so oft abstürzt.